22.01.2016

Buchempfehlung: "Uns hat keiner gefragt - Geschichten über Kopftuch, Schleier und Zwang"



215 Seiten

Klappentext:

In der heutigen Gesellschaft hat die muslimische Frau mit vielerlei Dingen zu kämpfen. Nicht, wie viele Nichtmuslime meinen, mit den autoritären Familienmitgliedern, seien es die Eltern oder der Ehemann, die sie zwingen, ein Kopftuch zu tragen.

Nein, vielmehr ist die muslimische Frau der Gesellschaft ein Dorn im Auge. Mal wird sie für unterdrückt, gezwungen, oder ungebildet gehalten, mal einfach für "taubstumm".

Toleranz gegenüber der muslimischen Frau - Fehlanzeige!

Immer wieder sehen wir Frauen, wie Necla Kelek, Lale Akgün, Seyran Ates und andere sogenannte "Islamexpertinnen", die "im Namen der muslimischen Frau" sprechen. Sie sind die Ansprechpartnerinnen, wenn es um uns geht. Sie werden befragt und wir leiden, denn sie spiegeln unsere Gedanken und Gefühle nicht wider, trotzdem hört man auf sie. Unzählige Talkshows und Diskussionsrunden sind im Fernsehen zu sehen. Alle reden über uns, doch uns hat keiner gefragt, wie wir denken und fühlen! Alle glauben, uns aus unseren Zwängen heraushelfen zu müssen. Dabei merken sie nicht, wie verkrampft und unempathisch sie sind und uns dazu bringen wollen, unsere Identität aufzugeben, indem sie uns "mit Zwang" unsere Kopftücher abnehmen wollen. Daher sind wir froh, dieser starken Strömung ein wenig entgegen zu wirken. Es ist an der Zeit, dass wir zu Wort kommen.

Der Vorhang ist gefallen.


Meine Meinung:

In diesem Buch sprechen Schwestern über ihre Erfahrungen mit der islamischen Kleidung, sei es Hijab oder Niqab (Gesichtsschleier). Schnell wird die Liebe deutlich, die diese Muslimas für ihre Religion und Bedeckung haben.

Es enthält Geschichten über Islamophobie und Diskriminierung, die man aufgrund der Bedeckung erfährt - es regt also leider auf, doch es ist so wichtig, darüber zu berichten. Ganz besonders schockierend fand ich die Geschichte einer Schwester, deren muslimische Familie sie während des Fastenbrechens (!) wegen des Hijabs mobbte.

Man bewundert die Stärke der Schwestern sehr, wenn man deren Geschichten so liest und ist sehr stolz auf sie. Ich hatte voll die Flashbacks.

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